Die wichtigsten Fachbegriffe in der Wärmedämmung
Die Fachbegriffe und Abkürzungen im Bereich der Wärmedämmung sind nicht immer leicht zu verstehen. Hier werden die wichtigsten Fachbegriffe erklärt.
Wärmeleitstufe
Die Wärmeleitstufe (WLS) gibt an, wie gut bzw. schlecht ein Stoff Wärme leitet. Je niedriger der Wert, desto besser ist der Stoff als Dämmstoff geeignet.
Beispiel:
Mineralwolle hat in der Regel eine WLS von 0,032 oder 0,035 W/mK. Ein klassisches Ziegelmauerwerk hat im Vergleich eine WLS von 0,48 bis 0,69 W/mK. Auf den ersten Blick unterscheiden sich die Zahlen nur minimal hinter dem Komma. Rechnet man aber mal nach, zeigt sich, dass 10 cm Mineralwolle ausreichen, um die gleiche Dämmwirkung wie eine ca. 4 m dicke Ziegelmauer zu erreichen.
SD-Wert
Um die bestmögliche Dämmwirkung zu erreichen, werden die heutigen Häuser „luftdicht“ gebaut. Dazu werden Platten oder Folien eingesetzt. Der Sd-Wert gibt an, wie gut oder schlecht Feuchtigkeit durch einen solchen Dämmstoff diffundieren (durchdringen) kann. Die weit verbreite (meist blaue) Dampfsperrbahn hat beispielsweise einen Sd-Wert von 100 m. Das bedeutet, dass die Folie einen Widerstand erzeugt, der so groß ist, als müsste der Wasserdampf durch 100 m Luft hindurch diffundieren. Um den gefürchteten Tauwasserausfall und damit das Potenzial von Schimmelbildung zu verhindern, kann man sich folgende Faustformel merken: Der Baukörper muss von innen mindestens sechsmal dampfdichter sein als nach außen.
Luftdichtheit
Die beste Dämmung der Welt nützt nichts, wenn der Baukörper nicht über eine ausreichende Luftdichtheit verfügt. Wärme verhält sich grob betrachtet wie Wasser. Wenn eine Stelle zum Entweichen vorhanden ist, dann verliert das Gebäude hier verstärkt an Wärme. Daher ist die Luftdichtheit essenziell für den Wärmeerhalt des Gebäudes.
Die Luftdichtheit wird bei Dachsanierungen vor allem durch sogenannte Dampfbremsen oder -sperren sichergestellt. Bei der Verwendung dieser speziellen Bahnen sollte immer der Sd-Wert mitberücksichtigt werden (Siehe Dachwissen > Sd-Wert).
Dämmung
Dachdämmungen können mit unterschiedlichen Materialien durchgeführt werden. Zu den gängigsten gehören Mineral-, Stein- und Holzwolle / Holzweichfaser.
Welche Dachdämmung bzw. welcher Dämmaufbau ist der richtige für mein Haus?
Die optimale Dachdämmung hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Alter, der Dachform und dem Aufbau der Dachkonstruktion ab. Die Frage nach der richtigen Dämmung kann in der Regel nur vor Ort von einem Fachmann oder anhand entsprechender Planungsunterlagen beantwortet werden.
Mineralwolle
Die günstigste aber auch bewährteste Dämmung ist die Mineralwolle. Klassisch wird diese Dämmung in der Ebene zwischen den Sparren eingebaut. Die einfache Verarbeitung als auch die niedrigen Beschaffungskosten machen dieses Dämmmaterial preislich sehr attraktiv.
Steinwolle
Sie ist etwas teurer als Mineralwolle, bietet dafür aber ganz eigene Vorteile. Vor allem, was den Brandschutz angeht. Durch die Materialbeschaffenheit können hier höchste Ansprüche erfüllt werden. Zudem gewährt das höhere Gewicht einen leicht verbesserten Schall- und im Sommer auch einen besseren Wärmeschutz.
Holzwolle/Holzweichfaser
Nicht nur aus ökologischer Sicht gewinnt die „Holzdämmung“ immer mehr an Beliebtheit. Der interessanteste Aspekt an ihr ist eigentlich der Schall- und im Sommer der erhöhte Wärmeschutz. (Siehe Dachwissen > Sommerlicher Wärmeschutz)
Durch die höheren Beschaffungskosten sowie die schlechtere Wärmeleitstufe (siehe Dachwissen>Wärmeleitstufe) wird dieser Dämmstoff häufig mit anderen kombiniert, um den Dachaufbau als auch die Kosten schmal zu halten.
EPS/PIR
Beim Dämmen von Flachdächern haben sich so genannte Plattenwerkstoffe durchgesetzt. Sie bestehen zum größten Teil aus EPS (Expandiertes Polystyrol) oder PIR (Polyisocyanurat). Ihre stabile Form erlaubt es, die Dämmung auch gleichzeitig als gefällebenen Untergrund einzusetzen. So kann stehendes Wasser auf dem Flachdach reduziert werden.
Dämmstoffe für den sommerlichen Wärmeschutz
Um einen ausreichenden Schutz bei Wärme und Kälte zu gewährleisten, kommen häufig „Holzdämmstoffe“ zum Einsatz. Durch das höhere Materialgewicht benötigt die Wärme wesentlich länger, um in den Baukörper einzudringen. Man spricht hier von einer Temperaturamplitudendämpfung. Dieses sperrige Wort lässt sich sehr einfach erklären: Hat die Temperaturamplitudendämpfung zum Beispiel einen Wert von 6 heißt das, dass die Wärme 6 Stunden benötigt, um von außen durch den Dachaufbau nach innen zu gelangen. Hier gilt also: Je höher der Wert, desto besser.

Dachflächenfenster für den sommerlichen Wärmeschutz
Genau wie bei den Dämmstoffen rückt das Thema Wärmeschutz im Sommer auch bei den Dachflächenfenstern immer mehr in den Fokus. Hier sind effektive Maßnahmen sehr einfach und kostengünstig umzusetzen – und das mit einer enorm hohen Wirkung. Wichtig sind hier vor allem die Dachflächenfenster, die nicht nach Norden Zeigen.